Bilderarchitektur – Architekturbilder
Architektur wird über Bilder vermittelt. Diese Bilder, seien es Fotografien oder Renderings, Skizze oder Pläne bestimmen, wie wir Architektur sehen und verstehen können. Trotzdem unterliegen Bilder stets dem Verdacht, zu manipulieren und die Wirklichkeit höchstens verzerrt abzubilden. Es scheint, als könne es einen Idealzustand einer Architektur geben, die ohne Bilder auskomme. Aber wäre das dann nicht eine andere Architektur, eine die wir gar nicht kennen können? Wie könnte man mit Bildern von Architektur umgehen, wenn man sie als einen Teil der Architektur begreifen würde – nicht nur, aber auch, weil wir ohne sie nicht über Architektur so reden können, wie wir es tun? Und dann ist die Architektur ja auch selbst Bild – nicht im Sinne eines zweidimensionalen Abbilds, sondern im Sinne einer Vergegenwärtigung von Abwesendem. In anderen Disziplinen wird das Bild als ein Medium der Erkenntnis entdeckt und erforscht. Kann auch im Architekturdiskurs Architekturbilder und Bilderarchitektur so eine Rolle spielen, dass sich neue Wege zum Architekturverständnis und neue architektonische Potenziale erschließen?
Architektur wird über Bilder vermittelt. Diese Bilder, seien es Fotografien oder Renderings, Skizze oder Pläne bestimmen, wie wir Architektur sehen und verstehen können. Trotzdem unterliegen Bilder stets dem Verdacht, zu manipulieren und die Wirklichkeit höchstens verzerrt abzubilden. Es scheint, als könne es einen Idealzustand einer Architektur geben, die ohne Bilder auskomme. Aber wäre das dann nicht eine andere Architektur, eine die wir gar nicht kennen können? Wie könnte man mit Bildern von Architektur umgehen, wenn man sie als einen Teil der Architektur begreifen würde – nicht nur, aber auch, weil wir ohne sie nicht über Architektur so reden können, wie wir es tun? Und dann ist die Architektur ja auch selbst Bild – nicht im Sinne eines zweidimensionalen Abbilds, sondern im Sinne einer Vergegenwärtigung von Abwesendem. In anderen Disziplinen wird das Bild als ein Medium der Erkenntnis entdeckt und erforscht. Kann auch im Architekturdiskurs Architekturbilder und Bilderarchitektur so eine Rolle spielen, dass sich neue Wege zum Architekturverständnis und neue architektonische Potenziale erschließen?
Rückblick 14. 7. – Die vierte Veranstaltung “An der Bar”
AntwortenLöschenVon der Nähe zu hitzerekordverdächtigen Temperaturen ließ sich eine diesmal etwas kleiner Gruppe nicht schrecken – und diskutierte heiß und intensiv die Frage, wie Architektur und Bild im Wechselverhältnis zu einander stehen. Dabei ging es sowohl darum, welche Auswirkungen die neuen Möglichkeiten der Bilderproduktion auf die tatsächlich entstehende Architektur haben. Zu früh gemachte Versprechen wurden als Gefahr erkannt, allerdings werde es auch inzwischen sehr viel mehr üblich, Renderings und andere Visualisierungen als atmosphärische Illustrationen der Entwurfsidee zu verstehen denn als konkreter Entwurf. Gerade dieses Bilderpotenzial erfordere aber auch eine hohe Kompetenz. Dabei wurde auch darüber gestritten, ob denn die Zeichnungen, die bislang üblich waren, nicht ebenso schon konkrete Versprechungen gemacht habe, die man anders zu dekodieren gehabt habe.
Zum anderen Wurde über die Architektur als Bild gesprochen – Architektur als etwas, das mit Zeichen, als Symbol, mithilfe eines sprachlichen Bildes, aber auch als ureigenes architektonisches Bild erzählerische Qualitäten bekommen könne. Als Erzählung in einer Sprache, die nur der Architektur möglich sei, lassen sich Qualitäten herstellen, die zur Architektur gehören und sie als eine ganz besondere Form der kultureller Leistung hervortreten lasse. Bilder von Walter Niedermayr der Gebäude von SANAA illustrierten die Komplexität des Themas, eingegangen wurde unter anderem auf das Mercedes-Museum, die Mittelpunktbibliothek in Köpenick und den Entwurf für das Karlsquartier in Stuttgart von Behnisch Architekten.
Mit diesem Abend endete die erste Staffel von “An der Bar”. Form, Inhalt und Termine einer Fortsetzung stehen noch nicht fest, werden aber rechtzeitig bekannt gegeben.
An dieser Stelle bedankt sich der Kurator herzlich für die leidenschaftliche Diskussionsbereitschaft wie für die Geduld beim Zuhören – eine gute Diskussion braucht beides.