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Es werden Posts vom 2011 angezeigt.

An der Bar II–04 --> Verschoben auf 6. Juli!

Architektur als Pop Pop ist allgegenwärtig. Schon 1997 hat der Kunsthistoriker Beat Wyss Pop zur Hochkultur erklärt, zu der Kategorie erhoben, die darüber bestimmt, wie Kultur bestimmt, genutzt, rezipiert, diskutiert wird. Pop ist demnach nicht länger nur Popmusik. Oder Pop Art – Pop ist normativ für alle kulturellen Bereiche. Bei Architektur scheint das allerdings nicht so einfach zu sein. Architektur ist teuer, man kann sie nicht sammeln wie Bücher oder Platten. Man kann sie nicht wechseln wie Schuhe, Frisuren, Kleider. Sie wird nicht vorgetragen wie Musik. Und Architektur steht länger als Moden halten. Man kann sich ihrer nicht schnell und leicht entledigen oder sie archivieren, um sie nach ein paar Jahren wieder hervorzukramen. Und doch: Gerade dann, wenn man wie Wyss die engen Grenzen der Definition von Pop in Frage stellt, könnten sich neue Sichten auch darauf öffnen, wie Architektur genutzt, diskutiert, verstanden wird – und das möglicherweise anders als es Architekten gerne hät

An der Bar II-03

Architektur als Sprache „Aus einem bewussten Architekturprozess entsteht eine Architektur, die nur spricht, wenn sie gefragt wird“, so Hermann Czech. Einer Architektur als Sprache wird Misstrauen entgegen gebracht – so als vernachlässige sie die Qualitäten, die Architektur ausmachten. Aber auch der Sprache wird misstraut: So versteht Nietzsche die Sprache “als Verhüllungs- und Verbergungsmaschinerie, die ihre Schleier solange über den Grund des Realen legt, bis dieser verschwindet”, Wittgenstein spricht gar von der “Verhexung des Verstands durch die Sprache”. Thomas Bernhard meinte, dass die Sprache „vor allem aus Worten gleich Gewichten bestehe, von welchen die Gedanken fortwährend herunter und zu Boden gedrückt und dadurch in keinem einzigen Falle in ihrer ganzen Bedeutung und tatsächlichen Unendlichkeit offenbar werden könnten.“ Und doch sprechen wir und bauen wir Häuser, die etwas über gesellschaftliche Verhältnisse und individuelle Träume mitteilen. Architektur kommentiert Tradit

An der Bar II-02

Architektur als Philosophie In einem Text über die Proteste in Stuttgart hat der Philosoph Christian Illies auf Heidegger verwiesen: Er haben den Zusammenhang zwischen der Weise, wie wir bauen, welche Form des Wohnens dort möglich ist und wie wir die Welt und uns selbst denken, auf den Punkt gebracht. Im Protest, so Illies, prallten Weltbilder aufeinander. Wenn in der Architektur Weltbilder Ausdruck finden, ist sie dann auch (oder heute noch) für ein Versuch geeignet, ein gut strukturiertes System von Ideen zu schaffen, um die Welt zu interpretieren, wahrzunehmen und zu verstehen? Was kann eine solche Idee sein? Wird die Erscheinung, das Phänomen des Gebauten immer für die eine Haltung stehen, die es ursprünglich repräsentieren wollte, oder kann sich dies auch ändern – Architektur als Philosophien? Notwendigkeit und Grenzen von Architektur, mehr als messbares und kontrollierbares Erfüllen von Funktionen zu sein, sollen bei der ersten Veranstaltung „An der Bar“ 2011 diskutiert werden –