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1. Veranstaltung

Vom Alltag lernen – und wenn ja, von welchem?

Lang ist die Liste der Impulsgeber, die mit dem Verweis auf den Alltag der Architektur neues Ausdruckspotenzial erschlossen haben. Sie haben auf den Alltag der industriellen Produktion, die Allgegenwart der “Main Street” oder die Qualität des Gewöhnlichen aufmerksam gemacht. Welcher Alltag hätte heute ein vergleichbares Potenzial – und warum sollten sich Architekten auf die Suche danach machen? Oder ist die Architektur, die schon steht, bereits Alltag genug?

Zwei Texte werden als pdf-Datei auf dieser Seite zugänglich gemacht, die unterschiedliche Positionen zum Thema einnehmen, den Kontext der Frage erschließen und den Teilnehmern eine Vorbereitung ermöglichen.

Zum Einstieg stellt Christian Holl die Texte und eine eigene Position zum Thema als Einstieg in die Diskussion vor.


Mögliche Themen der weiteren Treffen

Was macht der Nutzer mit der Architektur?

Region und Regionalismus – Pleite oder Inspiration?

Bild, Raum, Material: Wie spricht Architektur?

Kommentare

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  2. Rückblick 14.4. – Zum ersten Mal “An der Bar”

    So recht wusste ja niemand, ob sich das so schön gedachte Konzept schon am ersten Abend mit Leben füllen würde. Im Nachhinein fragten wir, die wir die Veranstaltung geplant und vorbereitet hatten, worüber wir uns eigentlich Sorgen gemacht hatten. Doch die Resonanz und die Bereitschaft aller Teilnehmer, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen, war beeindruckend. Es wurde lebhaft und ausgiebig, lange (fast dreieinhalb Stunden) und fair diskutiert – auch Gäste der Minibar, die nicht explizit zu diesem Termin gekommen waren, mischten sich ein. Diskutiert wurde darüber, wieviel ein Bild von einem Entwurf zeigen darf, damit sich der Architekt nicht zu einem Zeitpunkt auf etwas festlegt, was er noch nicht entscheiden kann. Welche Rolle kann und darf das Rendering spielen? Ist die Zeichnung immer das ideale Medium, um sich zu verständigen? Welches Maß an Offenheit ist in welchem Status der Auseinandersetzung mit dem Bauherrn wichtig, um Enttäuschung und Frustration auf beiden Seiten zu vermeiden? Welches Kompetenzen hat der Bauherr, wie kann man ihnen gerecht werden, was zeigt uns der Umgang des Bauherrn mit dem fertigen Haus? Was ist das, was der Architekt letztlich von dem unterscheidet, der die messbaren Leistungen möglicherweise auch erbringen kann? Wo und wie macht der Architekt Erfahrungen, aus der sich das spiest, was man als Intuition bezeichnen kann? Was heißt das überhaupt: Intuition?
    Es wurde deutlich: Es gehört zum Wesen der Architektur, dass die Fragen an ihre Qualität nie endgültig bestimmt werden können, sondern man sich ihr immer nur im Diskurs nähern kann.

    In diesem Sinne freuen wir uns auf die zweite Veranstaltung am 12. Mai, 19:30, minibar an der Paulinenbrücke, zu der wir herzlich einladen: Krumme Wände, gerade Schränke – was macht der Nutzer mit der Architektur? Eine genauere Beschreibung des Themas und Texte, mit denen man sich vorbereiten kann, werden rechtzeitig vor der Veranstaltung hier bereitgestellt werden.

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