Wiederkehr der Landschaft – Wiederkehr der Region und des regionalen Bauens?
In Berlin hieß eine kürzlich zu Ende gegangene Ausstellung “Wiederkehr der Landschaft”. Auch anderenorts blüht der Diskurs über die Landschaft und die Landschaftsarchitektur auf. Nachdem man sich etwas zu sehr auf die Innenstädte konzentriert, und die Stadtränder vernachlässigt hatte, setzt offensichtlich ein Umdenken ein: Nun zeigt sich, dass eine Debatte um die Städte als Sehnsuchtsbild (was anderes ist die vielbeschworene “europäische Stadt”?) einer veralteten Trennung Stadt – Land nachhing, die an den prägenden Realitäten der räumlichen Entwicklung vorbeigeht, weil sie sie zu ausschnitthaft reflektierte. Denn soviel wird schnell deutlich: Landschaft ist nicht etwas, das es als “Ding an sich” gibt, von dem man mal mehr, mal weniger haben kann, das sich in Einheiten messen ließe. Sie ist ein gesellschaftliches Konstrukt, mit dem Sehnsüchte erfüllt, Wahrnehmungsfähigkeiten geschärft oder Bedrohungen ästhetisch vermittelbar gemacht werden – und gerade darin zeigt sich ihre Aktualität, darin liegt das Momentum der Wiederkehr. Damit stellt sich aber auch die Frage nach der Architektur in der Landschaft. Wird auch der Diskurs um regionale Architektur wiederaufleben? Welche Rolle könnte sie analog zu dem, was die Landschaft leistet – abstraktes, sei es Bedrohung, sei es Hoffnung, sei es Sehnsucht ästhetisch zu vermitteln – spielen?
In Berlin hieß eine kürzlich zu Ende gegangene Ausstellung “Wiederkehr der Landschaft”. Auch anderenorts blüht der Diskurs über die Landschaft und die Landschaftsarchitektur auf. Nachdem man sich etwas zu sehr auf die Innenstädte konzentriert, und die Stadtränder vernachlässigt hatte, setzt offensichtlich ein Umdenken ein: Nun zeigt sich, dass eine Debatte um die Städte als Sehnsuchtsbild (was anderes ist die vielbeschworene “europäische Stadt”?) einer veralteten Trennung Stadt – Land nachhing, die an den prägenden Realitäten der räumlichen Entwicklung vorbeigeht, weil sie sie zu ausschnitthaft reflektierte. Denn soviel wird schnell deutlich: Landschaft ist nicht etwas, das es als “Ding an sich” gibt, von dem man mal mehr, mal weniger haben kann, das sich in Einheiten messen ließe. Sie ist ein gesellschaftliches Konstrukt, mit dem Sehnsüchte erfüllt, Wahrnehmungsfähigkeiten geschärft oder Bedrohungen ästhetisch vermittelbar gemacht werden – und gerade darin zeigt sich ihre Aktualität, darin liegt das Momentum der Wiederkehr. Damit stellt sich aber auch die Frage nach der Architektur in der Landschaft. Wird auch der Diskurs um regionale Architektur wiederaufleben? Welche Rolle könnte sie analog zu dem, was die Landschaft leistet – abstraktes, sei es Bedrohung, sei es Hoffnung, sei es Sehnsucht ästhetisch zu vermitteln – spielen?
Rückblick 9.6. – Zum dritten Mal “An der Bar”
AntwortenLöschenMit der These von der Wiederkehr der Landschaft, die durch eine Ausstellung und einen Katalog vertreten wurde, sind wir in eine Diskussion eingestiegen, die sich zunächst darum drehte, wie man diese These verstehen kann und ob sie stichhaltig ist. Dies nur als Aufmerksamkeit für ein Thema der Gestaltung, das in den letzten Jahren etwas vernachlässigt wurde, ist nicht falsch, aber trifft den Kern der Sache vielleicht doch nicht. Zunächst ist dies aber auch eine Frage nach der Haltung, die man zur Architektur einnimmt. Etwas landschaftlich zu verstehen, heißt auch in Bezug auf die Architektur, sie in einen größeren Zusammenhang eingebettet zu sehen und sie nicht nur auf den Charakter als ein einzelnes Objekt zu verstehen.
Dazu kommt aber noch etwas anderes. Gerade die hochästhetischen Bilder von AlexMc Lean, die von der Vernichtung von Lebensgrundlagen berichten, und doch eine eigenartige Faszination ausüben, sind ein Hinweis darauf, dass es offensichtlich einer ästhetischen Komponente bedarf, um ein Thema, hier die Landschaft als ein Medium, mit dem wir uns über die Zukunft der Menschheit verständigen, in den Diskurs einzuführen und Gestaltungsspielräume zu eröffnen. Das Verhältnis der Landschaftsarchitektur zur Landschaft wurde diskutiert, und das führte weiter zu der Frage, in welchem Verhältnis die Gestaltung, eingebettet in einen landschaftlichen Kontext oder als Landschaftsarchitektur, zu dem steht, was Nichtarchitekten gefällt. Architektur und Landschaftsarchitektur als Erfüllungsgehilfe von Sehnsüchten oder als Möglichkeit, einen Kommentar zu einer Wirklichkeit zu formulieren? Die Antwort liegt zum Teil im Thema selbst: Die Bilder der Landschaft und das, was wir tatsächlich vorfinden, passen oft nicht zusammen – und allein das ist eine Aufforderung, gestalterisch einzugreifen, zu kommentieren und aktiv zu sein.
Nach einer komplexen und intensiven Diskussion von wieder fast 2,5 Stunden von inzwischen fast zwanzig Personen endete die dritte Veranstaltung, die vor dem Sommer – und nach der Fußballweltmeisterschaft am 14. Juli zum vorerst letzten Mal ihre Fortsetzung finden wird: In der minibar an der Paulinenbrücke. Thema dann: Bilderarchitektur – Architekturbilder.